Markscheider Dr. Michael Drobniewski zu Besuch bei den Grünen

Am 21.03.2013 informierte der Markscheider des Ibbenbürener RAG Standortes die Mitglieder des Ortsvereins zu Fragen der Stilllegung des Kohlebergbaus ab 2018, deren Folgen für die Region und den weiteren Umgang mit den Bergschäden.

Gespannt hören sich die Mitglieder der Grünen die Ausführungen des Markscheiders Dr. Michael Drobniewski und des Pressesprechers Gerhard Reichos an.

Als erstes wurde über die umfangreiche Ausbildung und der Tätigkeitsbereich des Markscheiders berichtet. Die Kontrolle seiner Arbeit erfolgt durch den Regierungsbezirk Arnsberg, er arbeitet Weisungsfrei, wird aber von der RAG bezahlt . In der Abteilung des Markscheiders arbeiten 16 Mitarbeiter unter Tage sowie 5 Mitarbeiter über Tage.

 

Fortführung der Zeche ab 2018:

Diese Idee kann nur eine Ente sein, denn das Fortführende durch ein anderes Unternehmen heißt, dass alle bislang erhaltenen Subventionen zurückgezahlt werden müssen. Hinzu kommen Vorlaufkosten von mindestens 8 Jahre bis die Zeche wieder Kohle fördern kann.

Das heißt, ab dem 01.01.2019 wird definitiv keine Kohle mehr gefördert.

 

Kohleregion Ibbenbüren nach 2018:

Laut Gesetz wird der vorherige Zustand des Zechengeländes wieder hergestellt. Es wird dazu ein Abschlussbetriebsplan erstellt. Dieser Plan wird in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden verfasst. Dort haben die Gemeinden über den Regionalplan Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten. Dieser Abschlussbetriebsplan soll ab 2015 entwickelt werden.

 

Zuständigkeiten nach 2018:

Nach Beendigung der Kohleförderung ist die Verwaltung der RAG weiterhin für die Bearbeitung der Bergschäden sowie den Betrieb der Kläranlagen in Gravenhorst und Püsselbüren zuständig. Der zukünftige Sitz/Standort der Verwaltung ist noch nicht geklärt.

 

 Bergschadenregulierung nach 2018:

Auch nach 2018 werden die Bergschäden durch die RAG beglichen. Dazu werden Rückstellungen gebildet. Die Summe der Rückstellungen ergeben sich durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre und der zu erwartenden Stilllegungsschäden. In dieser Kommission sitzen auch Vertreter vom Land NRW und dem Bund. Falls die Rückstellungen zu niedrig sein sollten, muss das Land NRW und der Bund einspringen. Das heißt: Die beiden Parteien werden schon darauf achten dass die Rückstellungen nicht zu niedrig sind.

Für die Bergschadenbetreuung ist weiterhin die RAG mit ihren Mitarbeitern zuständig. Alle Schäden im Abbaugebiet sind zu zahlen, wobei bei Bergschäden die Beweislastumkehr gilt. Das heißt: Die RAG muss bezahlen oder beweisen, dass sie für den Schaden nicht verantwortlich ist.

Nach Aussagen von Drobniewski entstehen nach der Beendigung des Abbaus keine Bergschäden mehr. In den folgenden 3-5 Jahren können noch Schäden durch die Flutung entstehen.

 

Ewigkeitskosten:

Die Alt- und Ewigkeitslasten (z.B. Wasserhaltung) werden von der Stiftung gezahlt. Das Stiftungskapital wird aus dem Verkauf der Töchter (EVONIC, Immobilen sowie DEAG) generiert werden.

 

Wasserhaushalt:

Herr Drobniewski erläutert den geplanten Wasserhaushalt sehr ausführlich anhand eines Lageplans. Bei laufendem Betrieb war das Wasser bislang sehr salzhaltig (14 Tsd. mg/l); mit Flutung der Schächte wird dieser Wert zurückgehen. Das Wasser kann nur über die Ibbenbürener Aa ablaufen, wobei das Wasser im Westfeld eigenständig ablaufen wird. Im Ostfeld wird der Wasserstand bei 0 m ü. NN gehalten; damit besteht ein Puffer von 60 m bevor es aus dem Berg austritt. Der Grundwasserspiegel wird mittels Pumpen auf dieser Höhe gehalten.

 

Ausbildungs-/Arbeitsplätze:

Konzernweit werden für den Abbau ca. 200 Mitarbeiter benötigt. Hierfür kann größtenteils der bestehende Mitarbeiterbestand genutzt werden, die den sukzessiven Rückbau vornehmen. Nach Angaben von Herr Drobniewski dürfte dies nach einem Jahr erledigt sein, da sicher nicht bis zum 31.12.2018 abgebaut wird.

Die Ausbildung darf nur für den Eigenbedarf erfolgen, insofern werden die letzten Auszubildenden im Jahr 2014 eingestellt werden. Derzeit wird nach einem neuen Ausbildungsträger gesucht. Die Bürgermeister wissen ob diesem Problem schon sei Jahren. Passiert ist da noch nichts. 

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